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Beginn des englischen Weihnachtsliedes “The Christmas Holly” (Eliza Cook, 1818-1889)
Freie Übersetzung:
Die Stechpalme, die Stechpalme, oh flechte sie mit Lorbeer – komm schenk der Stechpalme einen Gesang; denn sie hilft den strengen Winter zu vertreiben, in seinem Gewand so düster und lang.“
Sowohl ihr Name als auch ihr ungewöhnliches Aussehen lassen an ferne Länder denken, dabei ist die Stechpalme ganz und gar heimisch – mit über zwei Millionen Jahre Verwurzelung in Europa sogar eine echte Urahnin unserer Wälder, die während der Eiszeiten nur zeitweilig in den Mittelmeerraum ausgewichen ist.
Als wintergrünes Gewächs, dass die dunkle Jahreszeit mit glänzend-stacheligem Blattwerk und leuchtend roten Beeren überdauert, ist sie seit jeher ein wichtiges Symbol für Schutz und die Bewahrung des Lebens.
In der keltischen Mythologie zum Stechpalmenkönig erhoben, der das Jahr von Sommer- bis Wintersonnenwende beherrscht, ist dieser Baum in England und Irland bis heute stark in der Kultur verwurzelt: besungen in Liedern, als Weihnachtsschmuck an Tür und Kamin, hat er seine Bekanntheit bis nach Hollywood (engl. „Stechpalmen-Wald“) gebracht. Schließlich gilt er auch als Baum der weisen Voraussicht, da nur tiefhängende, von Weidetieren erreichbare Blätter mit Stacheln geschützt sind.
Anregende Verwandtschaft: Die Stechpalme gehört der gleichen Gattung wie der Mate-Strauch an, aus dessen Blätter die gleichnamige südamerikanische Teespezialität gebraut wird.
Die dunkle Zeit überdauert das Leben am besten weise geschützt und auf das Wesentliche konzentriert. Damit ist die Stechpalme eine Botin der Hoffnung und ermutigt uns, die Flamme unserer Lebendigkeit zu hüten und vertrauensvoll auch durch schwierige Zeiten zu tragen.
NAME: Stechpalme, Hülse (Ilex aquifolium L.)
HERKUNFT: v.a.atlantisches Westeuropa von Südnorwegen bis zur Iberischen Halbinsel, aber auch milde Bergregionen
ALTER: ca. 300 Jahre, im atlant. Klima bis 500 Jahre
HABITUS: Immergrün, in dichten Wäldern strauchförmig bis 5m, in lichtem oder freien Stand 10-15m hoher Baum
KENNZEICHEN: Triebe lange grün, danach Rinde grau und glatt; ledrige, stark glänzenden Blätter, stachelig (bodennah) oder ganzrandig (höher am Baum); männliche und weibliche Bäume mit jeweils kleinen, weißen Blüten; kugelige, leuchtend, rote Steinfrüchte bleiben im Winter oft am Zweig; Achtung: Die Früchte sind für den Menschen giftig!
Der »Weg der Bäume« ist ein Projekt der Ebertheimer Bildungsinitiative e.V. in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ebertsheim-Rodenbach und des Vereins für Natur- und Vogelschutz Ebertsheim e.V.
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